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Fortbildung für Gartenfachberater

in Gartenfachberatung

Fortbildung für Fachberater zur Fauna im Garten

Der vielfach geäußerte Wunsch unserer Fachberatung nach einer Präsenzfortbildung für alle ausgebildeten Gartenfachberater konnte nach der Corona-Pandemie nun endlich erfüllt werden. Am 1. Juli, zum Pillnitzer Gartentag, trafen sich über 40 Fachberaterinnen und Fachberater an der Gartenakademie in Pillnitz. Organisiert waren drei Fachvorträge zum Thema „Fauna im Kleingarten“. Im Fokus standen hier bodenbrütende Wildbienen (Referent Gerhard Drossel), Igel (Igelhilfe Radebeul) sowie Amphibien und Reptilien (Naturschützer Holger Wrszesinsky).

Zum „Tag der offenen Tür 2023“ der Sächsischen Gartenakademie des LfULG in Dresden-Pillnitz haben sechs Gartenfreundinnen den LSK-Informationsstand ganztägig betreut, der stets gut besucht war. Foto: Jörg Krüger

Es wurden Möglichkeiten aufgezeigt, wie man die Lebensbedingungen der genannten Gattungen in unseren Kleingartenanlagen verbessern kann. Insbesondere Igel werden oft mals geschädigt –, durch Mähroboter, Zäune und falsche Fütterung. Die Igelhilfe in Radebeul kümmert sich dann um solche verletzten und kranken Tiere und freut sich daher über jede Spende. Der letzte Vortrag endete mit einer Schaustunde, in der insbesondere heimische Schlangen und Salamander auch einmal aus der Nähe betrachtet werden konnten.

Nach den Vorträgen besuchten die Teilnehmer den Pillnitzer Gartentag auf dem Versuchsfeld der Abteilung Gartenbau des Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG). Auf dem weiträumigen Gelände konnten sich alle Teilnehmer bei einem umfassenden Angebot individuell weiterbilden. Es gab Schauflächen und Beratungen u.a. zu den Themen: Hochbeete, Gemüseanbau, Obstanbau, Beet- und Kleinstrauchrosen, Blühwiesen, Freilandschnittblumen, Beet- und Balkonpflanzen, Heckenpflanzen, Kletterpflanzen, Ziergehölze und Tafeltrauben.

Auch unser Landesverband Sachsen der Kleingärtner war auf dem Pillnitzer Gartentag 2023 ganztägig vertreten. Insgesamt sechs engagierte Fachberaterinnen informierten hier bei Fragen zum Kleingartenwesen. Herzlichen Dank an alle aktiven Akteure – es war ein rundum gelungener Tag!

Jörg Krüger, Landesgartenfachberater

Zahlreiche Fachfragen am LSK-Infostand

Für den Pillnitzer Gartentag am 1. Juli 2023 hatten wir schönes Wetter bestellt – und auch bekommen. Der Stand des LSK war wieder im Schatten der großen Haselnuss zu finden, und wie auch im Jahr davor konnte man sich an ein paar Biertischgarnituren zum Erfahrungsaustausch niederlassen. Dieser Erfahrungsaustausch durchzog den ganzen Tag und war bereichernd für alle Beteiligten. Bei Fachfragen zum Obstbaumschnitt oder zum Pflanzenschutz konnten wir die Gartenfreunde zu den jeweiligen Experten delegieren.

Für die Besucher standen auch diesmal wieder Erdbeeren zum Kosten parat, denn LSK-Landesgartenfachberater Jörg Krüger hatte mehrere Körbe der altbekannten Sorte ‘Senga Sengana’ mitgebracht. Die Standardfrage war – wie 2022 ebenso – „Aber Mieze Schindler hamm se nich?“ – und schon war man mitten im Erdbeerplausch …

Am Informationsstand des LSK wurde den ganzen Tag über gefachsimpelt. Die Gartenfachberater beantworteten zahlreiche Fragen der Interessenten und gaben Tipps zum Kulturanbau im Kleingarten. Foto: Jörg Krüger

An Informationsmaterial hatte der LSK interessante Broschüren und Hefte bereitgestellt, die sehr gern angenommen wurden. Zeitgleich fand auch die Fortbildung der Gartenfachberater zum Thema „Fauna im Kleingarten“ statt, und wir konnten im Anschluss das eine oder andere bekannte Gesicht an unserem Stand begrüßen. Wie ein roter Faden zogen sich jedoch die Klagen von verschiedenen Gartenfreunden, die teilweise selbst im Vorstand oder als Gartenberater tätig sind, durch den Tag. Immer wieder war zu hören, wie schlecht es mit der Diskussionskultur auch im Kleinen bestellt ist. Wer Missstände anspricht, wird sofort ausgegrenzt. Da gibt es schleichende Versuche, aus den Kleingärten ohne Pachterhöhung Naherholungsgrundstücke zu machen. Da ist der Pool von Verwandten des Vereinsvorsitzenden der größte weit und breit. Da stehen teilweise keine Gartenlauben (in einfacher Ausführung) mehr, sondern regelrechte kleine Paläste, neben denen ein Alibi-Beet vor sich hin mickert. Oder aber eine normale Gartenbegehung ist nicht mehr möglich, weil man über die Jahre zugelassen hat, dass die blickdichte Hecke auf dem Party grundstück jetzt endlich 2 m hoch gewachsen ist.

In einigen Fällen sind die Vorstände selbst Teil des Problems – und somit ist an Lösungen schwer heranzukommen. Wer kontrolliert die Kontrolleure? Seitens des Landesverbandes können unmöglich alle Kleingärtnervereine besucht werden. Wer aber Rat und Hilfe sucht, findet dort sicher ein offenes Ohr. Es gab natürlich auch viele positive Beispiele von Zusammenhalt, gegenseitiger Hilfe und gemeinsamen Projekten. So sollte das Vereinsleben im Kleingartenwesen eigentlich sein, und manch einer, der staunend zuhörte, sagte: „Bei uns ist das aber nicht so!“

Nach dem Mittag ließ der Besucherstrom spürbar nach. Schade, dass nicht noch mehr Gartenfreunde die vielfältigen und sachkundigen Angebote wie Pflanzenschutz, Obstbaumschnitt und vieles andere mehr angenommen haben. Vielleicht kann im Vorfeld des nächsten Pillnitzer Gartentages in jeder Kleingartenanlage ein Hinweis in den Schaukasten gehängt werden?

Und, Leute, schaut öfters hier mal im Internet beim LSK rein! Auf dessen Homepage stehen viele schöne interessante Anregungen rund um die Kleingärtnerei!

Barbara Schöne
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