„Naturnah Gärtnern“ bedeutet einfach gesagt: In einem artenreichen Garten ohne chemisch synthetische Stoffe (Dünger, Pflanzenschutzmittel) viel Freude an gesunden Pflanzen haben! Das erreichen wir im Freizeitgartenbau durch verschiedene kulturtechnische Maßnahmen sowie den Einsatz von nichtchemischen Dünge-, Pflege- und Pflanzenstärkungsmitteln.
Eine kulturtechnische Variante des naturnahen Gärtnerns ist die Mischkultur. Der Anbau verschiedener Pflanzenarten auf einer Fläche orientiert sich stark an der Natur. Hier ist der Boden immer bedeckt (Schattengare) und hier findet man keine Monokultur, überall sieht man standorttypische Pflanzengemeinschaften aus Arten, die sich miteinander wohl fühlen. Diese Pflanzenarten beeinflussen sich nicht nur gegenseitig, sondern auch verschiedene Insekten und Bodenlebewesen. Dies geschieht durch mannigfaltige Stoffausscheidungen (sekundäre Pflanzenstoffe) über Blüten, Blätter & Wurzeln. Auf einem m² natürlicher Wiese kann man bis zu 60 verschiedene Pflanzenarten antreffen. Ganz so viele müssen es im kleinen Garten nicht sein, in jedem Fall sollte man eine Mischkultur aber gut planen!
Gemüseanbau in Mischkultur
Für eine Mischkultur gibt es im Wesentlichen zwei Varianten: Variante 1 empfehle ich nur für fortgeschrittene Freizeitgärtner, hier bestehen komplette Gartenteile aus einer einzigen begrünten Fläche, ohne Wege und Beete, ähnlich den alten Bauerngärten. Abgeerntete Pflanzen werden nach einer Bodenverbesserung sofort durch Jungpflanzen einer anderen Art ersetzt. Bestandteil sind nicht nur vielfältige Gemüsearten und Obststräucher & kleine Obstbäume, sondern auch Stauden, Kräuter, einjährige Schnittblumen und vielleicht eine Einfassung aus kleinen, immergrünen Gehölzen oder mediterranen Kräutern.
Kurz gesagt: Ein riesengroßes Durcheinander mit System, denn der Boden wird durch die verschiedenen Pflanzenarten optimal durchwurzelt (Flach- & Tiefwurzler) und Nährstoffreserven werden besser genutzt (Stark-, Mittel- & Schwachzehrer). Natürlich müssen die nebeneinanderstehenden Arten gut zueinander passen.
Beispiele der Nutzpflanzenvielfalt auf kleiner Fläche als Mischkultur in einem Kleingarten. Fotos: Krüger
Variante 2 ist für Anfänger gut geeignet. Sie ermöglicht auch eine hohe Vielfalt von Gemüse und Kräutern im kleinen Garten bei optimaler Raumnutzung und meist kompletter Bodenbedeckung. Und sie passt zur bewährten Gartenstruktur aus Wegen und Beeten. Auf schmalen Beeten, die man deshalb nicht betreten muss, werden verschiedene harmonisierende Gemüsearten miteinander ausgesät oder gepflanzt. Geerntet wird zu verschiedenen Zeiten und auf die freigewordenen Reihen werden wieder neue Arten (Fruchtfolge beachten!) gesät oder gepflanzt. So gibt es neben der Hauptkultur auch Vor- und Nachkulturen. Das können auch Kräuter, einjährige Schnittblumen oder Gründüngungspflanzen sein. Ein jährlicher Bepflanzungsplan für jedes Beet schafft Übersicht! Am besten, man fängt erstmal mit einem Beet an.
- Pflanzfamilien & Nährstoffbedarf
Mischkulturen: Gute und schlechte Pflanznachbarn
Übersicht mit Informationen zu den guten und schlechten Pflanznachbarn im Gemüsegarten.
Landesgartenfachberater
Landesverband Sachsen der Kleingärtner e.V.
Landesgartenfachberater
Herr Jörg Krüger
Beratungs- und Informationsmöglichkeiten
Landesverband Sachsen der Kleingärtner e.V.
Loschwitzer Straße 42, 01309 Dresden
Ein zentrales Thema im Kleingartenwesen ist die Gartenfachberatung. Um regionaler Fachberater oder Kreisfachberater zu werden, muss die jenige Person ein Schulungsprogramm für Gartenfachberater absolvieren. Der Teilnehmer erhält ein Zertifikat über den Abschluss der Weiterbildung.
Mit dieser Fortbildung werden Gartenfachberater zielgerecht für die Beratung der Vereine des Freizeitgartenbaus weitergebildet. Der Schwerpunkt liegt auf der Vermittlung von Kenntnissen zum umweltgerechten Bewirtschaften von Kleingärten und zum sachgerechten Pflanzenschutz.
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