Selbst Nelken gut über den Winter bringen
Altes Gartenwissen
Es gibt verschiedene Nelken-Arten und zahlreiche Sorten, die jedoch in der Anzucht und Kultur ähnlich behandelt werden. Zur Auswahl stehen beispielsweise Kaiseroder Heddewigs Nelken, Chabaudnelken und Bartnelken. Meistens werden für den Garten die Kaiser- und Heddewigs-Nelken verwendet, die unter dem botanischen Namen Dianthus chinensis angeboten werden.
(1) Bartnelken sogen nicht nur im Bauerngarten für viele bunte Farbtupfer. (2) Auch viele Insekten wie der Kleine Fuchs lassen sich gern auf Nelkenblüten nieder und finden hier Nahrung. Fotos: ELZA/Katharina Wieland beide pixelio.de
Sommernelken werden bereits ab Januar ausgesät, besser ist jedoch erst eine Aussaat im März. In den Wintermonaten haben die Sämlinge zu wenig Licht, werden lang und vergeilen. Ab März steht die Sonne dann schon deutlich höher, und man erhält kurze, gedrungene Pflanzen. Nur muss man dann einen etwas späteren Blühtermin in Kauf nehmen. Ausgesät wird in Handkisten, einem Frühbeet oder im Kleingewächshaus.
Die beste Keimtemperatur liegt bei 18 bis 24 °C. Nach der Keimung müssen die Pflanzen sehr hell stehen, damit sie kurz und gedrungen bleiben. Die Weiterkultur erfolgt bei 12 bis 14 °C. Später werden die Pflanzen pikiert und in kleine Töpfe gepflanzt. Ausgepflanzt wird nach den Eisheiligen Mitte Mai, auf sonnigen, geschützten Beeten zusammen mit anderen Sommerblumen oder im Balkonkasten beziehungsweise Pflanzkübel. Zur Anzucht wird eine mittelschwere, nährstoffreiche und humose Erde mit einem neutralen Reaktionsgrad (pH-Wert 6,5 bis 7) benötigt.
Haben Sie einen schönen Nelkenbestand, der oft bis zum Herbst blüht, versuchen Sie die Pflanzen einmal zu überwintern. Man kann sie mit einem Lattengestell umgeben und bei strengen Kahlfrösten mit Matten oder Reisig schützen. Auf diese Weise ist es möglich, die Pflanzen ohne großen Schaden durch den Winter zu bringen. Dann blühen sie im zweiten Jahr früh.