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Kleingärten spielen große Rolle für die Stadt

in Verbände & Vereine

Stadtverband Dresdner Gartenfreunde e.V.

Ende Oktober traf sich der Arbeitskreis Kleingarten der Deutschen Gartenamtsleiterkonferenz, kurz GALK, zum Arbeitstreffen in Dresden. Detlef Thiel, Amtsleiter des Dresdner Amtes für Stadtgrün und Abfallwirtschaft sowie Leiter des Arbeitskreises, freute sich besonders, dass die Veranstaltung von Oberbürgermeister Dirk Hilbert eröffnet wurde, der damit einmal mehr die Relevanz des Kleingartenwesens für das Dresdner Stadtgrün unterstrich. In seinem Grußwort betonte er mehrfach die intensive Zusammenarbeit der Landeshauptstadt Dresden mit dem Stadtverband „Dresdner Gartenfreunde“.

Dies betreffe nicht nur stadtplanerische Belange wie etwa die Verlagerung von Kleingartenanlagen im Rahmen der Schaffung des Wissenschaftsstandortes Ost, sondern auch „die schönen Dinge“ wie den jährlichen Wettbewerb um den Titel „Schönste Kleingartenanlage Dresdens“, deren Preisträger im Rahmen des „Tag des Gartens“ in der Siegeranlage des Vorjahres gekürt wird. Hilbert, der am Tag des Arbeitstreffens Geburtstag hatte, bekam als Präsent vom Stadtverband unter anderem eine kleine Bilddokumentation, die seine Teilnahme am „Tag des Gartens“ seit 2006 festgehalten hat. „Nur gut, dass ihr beim Rückblick nicht weiter zurückgegangen seid“, schmunzelte er.

Danach stellte Detlef Thiel das Dresdner Amt für Stadtgrün (ASA) mit seinen Zuständigkeiten, seinem Organigramm und konkretem Arbeitsumfang vor. Ergänzend zum Grußwort des Oberbürgermeisters ging er auf die Rolle des Dresdner Kleingartenwesens im Kontext Stadtgrün ein. Das ASA, das unter anderem für kommunale Park- und Grünanlagen, Spielplätze und gesamtstädtische Friedhofsaufgaben verantwortlich ist, steht mit 2,5 Mitarbeitern als direkter Ansprechpartner für den Stadtverband und seine Kleingärtner zur Verfügung.

(1) Verbandsvorsitzender Frank Hoffmann überreichte Oberbürgermeister Dirk Hilbert (l.) zum Geburtstag unter anderem einen Präsentkorb mit selbst gemachten Lebensmitteln aus dem Kleingarten. (2) Vor der Veranstaltung erhielten die Mitglieder des Arbeitskreises eine Führung durch die Dresd ner Geschäftsstelle und bewunderten unter anderem die Ausstellung „Neophyten“ der Dresdner Mittwochsmaler aus dem KGV „Leubnitzer Höhe“. Fotos: Asser

Neue Sensibilität für die Belange der gut 50.000 Dresdner Kleingärtner prägen

In Dresden gibt es derzeit 369 Kleingärtnervereine nach dem Bundeskleingartengesetz. Diese verteilen sich auf eine Fläche von 792 Hektar, wovon wiederum 441 Hektar im städtischen Eigentum stehen. Auf der Grundlage des Kleingartenentwicklungskonzepts sollen diese erhalten werden und einer langfristigen Entwicklung folgen, wie etwa durch den Zusammenschluss zu Kleingartenparks. Thiel erläuterte im Folgenden, dass sich daraus weitere Konzepte ableiten, die beispielsweise im Falle von Verlagerungen greifen. So konnte den Pächtern des KGV „Friedland“ ein lückenloser Übergang von der alten auf die neue Pachtfläche ermöglicht werden.

Bevor Frank Hoffmann, 1. Vorsitzender des Stadtverbandes, im Anschluss den Stadtverband „Dresdner Gartenfreunde“ vorstellte, durften sich die Teilnehmenden kurz entspannen. Ein Videobeitrag nahm sie alle in einem Rückblick mit auf die Wettbewerbsbegehungen im Gartenjahr 2023 und bot zudem einen Ausblick auf die für den Nachmittag angesetzte Gartentour.

Danach stellte sich der Stadtverband vor. Schwerpunktmäßig ging es um die Zusammenarbeit mit der Landeshauptstadt Dresden. Doch schnell wurde klar, dass die Aufgaben des Verbandes zur Sicherung der Kleingartenanlagen in zwei Richtungen gehen. Zunächst gilt es, Pächter, Vorstände und Vereine über das Bundeskleingartengesetz zu informieren, für bestimmte Themen wie Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung zu sensibilisieren und in vielerlei Hinsicht zu schulen. Der Erfolg dieser Maßnahmen spiegelt sich in klimabewussten Kleingartenanlagen wider, die sich im Wohnumfeld engagieren und ihre Anlagen nicht nur öffentlich zugänglich machen, sondern mit Spielplätzen, Lehr- und Projektgärten maßgeblich das städtische Grün in vielfacher Hinsicht prägen.

Hoffmann ging außerdem auf das Wirken im Kleingartenbeirat und die Möglichkeit der städtepolitischen Mitwirkung ein. Er betonte, wie wichtig es ist, Hand in Hand zu wirken, zu kommunizieren, zu vernetzen. Beispielhaft erwähnte er die 2011 beschlossenen Leitlinien des Deutschen Städtetages zur nachhaltigen Entwicklung des Kleingartenwesens und das Bemühen des Stadtverbandes, diese in sämtlichen relevanten Dresdner Ämtern und Behörden vorzustellen und dadurch eine neue Sensibilität für die Belange der gut 50.000 Dresdner Kleingärtner zu prägen.

Nur kurz konnte Frank Hoffmann auf weitere wichtige Punkte eingehen – auf den Generalpachtvertrag mit Festschreibung eines Unterhaltungskostenzuschusses, auf die gemeinsame Fortschreibung des Kleingartenentwicklungskonzepts mit Verlagerungsmanagement, auf die Ergänzung einer Übersicht „Kleingärten nach Bundeskleingartengesetz“ als Anlage zum Flächennutzungsplan, auf die Kooperationsvereinbarung mit der Landeshauptstadt Dresden, auf den Stadtratsbeschluss zum Hochwasserschutz in betroffenen Kleingartenanlagen. Die Zeit war knapp und seine Redezeit längst vorbei. Die Zuhörer waren sichtlich angetan von so viel professionellem Miteinander.

Nach einer kurzen Fragerunde zu Abwasser und Photovoltaik brauchten alle eine kurze Pause. Es folgte Dirk Sielmann, Präsident des Bundesverbandes der Kleingartenvereine Deutschlands (BKD), mit einem Abriss über aktuelle Themenschwerpunkte in den Verbänden. Kurz nach 12 Uhr brach die Runde jedoch auf. Die Mitglieder des Arbeitskreises Kleingarten haben den Rest des Tages in insgesamt acht Dresdner Kleingartenanlagen verbracht und sich Herausforderungen und Lösungsansätze zu vielen der besprochenen Probleme angesehen und sind dabei auch mit dem einen oder anderen Kleingärtner ins Gespräch gekommen.

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