Schönste Kleingartenanlage Dresdens 2025
Stadtverband Dresdner Gartenfreunde e.V.
Der Sieger aus dem sandigen Norden - KGV Robinienhain erhält Wanderpokal „Flora“
Die Kleingärtnerinnen und Kleingärtner aus dem KGV „Robinienhain“ nahmen erst zum zweiten mal am traditionsreichen Wettbewerb um die „Schönste Kleingartenanlage Dresdens“ teil und wurden überraschend Sieger. Damit setzen sich die Gartenfreundinnen und Gartenfreunde aus der Albertstadt gegen 13 Mitbewerber durch und gewannen den Wanderpokal „Flora“ und ein Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro
Naturnah gärtnern am Hellerberg – ein Refugium der Artenvielfalt
Über einhundert Mitglieder bewirtschaften nicht nur 86 Parzellen. Sie haben ihre umfangreichen Gemeinschaftsflächen am sandigen Hellerberg, nahe der Justizvollzugsanstalt am Hammerweg, zu einem naturnahen Refugium der Artenvielfalt gemacht. Eine eigens gegründete Arbeitsgruppe bepflanzte den Hang, der sich mitten durch die Kleingartenanlage zieht, mit einheimischen Gehölzen und Wildblumen. So finden Wildbienen, Schmetterlinge und andere Insekten beste Bedingungen vor. Auch in den Parzellen, die auf beiden Seiten des Hanges liegen, haben schon viele Elemente des naturnahen Gärtnerns Einzug gehalten. Trockenmauern und Benjeshecken bieten nicht nur Eidechsen und Singvögeln Schutz. An den Wegen der Anlage wachsen Wildblumen, wie Hornklee, Esparsetten und Glockenblumen, denen die Wege auch ihre Namen verdanken, wie der Besucher an den neuen Wegschildern feststellen kann.
Der 1988 gegründete Verein verdankt seinen Namen den Robinien, die als Pioniergehölze auf dem ehemaligen Militärgelände gewachsen waren. Die Parzellen sind begehrt. Siebzehn Kandidaten stehen auf der Warteliste. Das Durchschnittsalter der Pächter sinkt. Die Anzahl der Kinder steigt.
(1) Die Schatzmeisterin und die Schriftführerin des Siegervereins KGV „Robinienhain“ nehmen den Wanderpokal „Flora“ aus den Händen des Oberbürgermeisters, Dirk Hilbert und des Leiters des Kleingartenbeirates und der Jury, Detlef Thiel entgegen. (von links: Frank Hoffmann, Vorsitzender des Stadtverbandes „Dresdner Gartenfreunde“ e. V., Janine Häser, Schatzmeisterin KGV „Robinienhain“, Heike Schurat, Schriftführerin KGV „Robinienhain“, Dirk Hilbert, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Dresden und Detlef Thiel, Leiter des Kleingartenbeirates und der Jury). (2) Ronald Klot, Vorsitzender des KGV „Gartenfreunde II“ (vorn links) freut sich gemeinsam mit der Vorsitzenden des KGV „Blumenau“, Carolin Breuer (2. vorn links) über den zweiten Platz. Detlef Thiel, Leiter des Kleingartenbeirates und der Wettbewerbsjury (rechts) gratuliert. Fotos: Jörg Fischer
Jung, engagiert und zukunftsorientiert – Kleingärten im Wandel
In der Zusammenfassung der Jury heißt es: „Der diesjährige Wettbewerb hat eindrucksvoll gezeigt, wie engagiert sich die Vereine für ihre Anlagen, die Umwelt und das gesellschaftliche Miteinander in Dresden einsetzen. Besonders auffällig – und erfreulich – ist die kontinuierliche Verjüngung der Vorstände, lange Wartelisten und die wachsende Offenheit der Anlagen für Besucher und Nachbarn. Die Bedeutung naturnaher, nachhaltiger Gartengestaltung nimmt weiter zu. Unsere Kleingärten sind nicht nur grüne Rückzugsorte, sondern ein unverzichtbarer Teil der Stadtgesellschaft und leisten einen wichtigen Beitrag zur Anpassung an den Klimawandel in Dresden.“
Punktgleich auf dem zweiten Platz landeten die Vereine „Gartenfreunde II“ aus der Tonbergstraße in Dresden Cotta und „Blumenau“ aus der Glashütter Straße in Striesen. Beide Vereine beeindruckten die Jury besonders mit einem breit gefächerten und generationenübergreifenden Engagement. Mit ihrem innovativen, naturnahen Gartendesign, erreichten die Gartenfreundinnen und Gartenfreunde des KGV „ARONIA“ den vierten Platz, der zusätzlich mit einem Sonderpreis für ökologische Ansätze im Einklang mit dem Bundeskleingartengesetz ausgezeichnet wurde. Einen weiteren Sonderpreis vergab die Jury an den Kleingartenverein „Gruna“ für sein vorbildliches Kinderprojekt „Fünf Zehen“, das Naturerlebnis und nachhaltiges Gärtnern für den Nachwuchs erlebbar macht – ein Modell mit Vorbildcharakter. Ebenfalls einen Sonderpreis erhielt der KGV „Immergrün“, mit dem die positive Zusammenarbeit benachbarter Parzellen gewürdigt wurde. Wie naturnahe und konventionelle Gestaltung den Artenreichtum fördern und das Vereinsbild bereichern, wird hier mit parzellenübergreifend angelegten Beeten und Wildblumenwiesen gezeigt.
Wie auch der Vorjahressieger KGV „Dresden West“, auf dessen Gelände der Tag des Gartens 2025 begangen wurde, arbeiten Kleingärtnervereine eng mit Umwelt-Projekten zusammen. So nimmt es nicht wunder das die Projekte des Umweltzentrums Dresden wie zum Beispiel „Urbanität und Vielfalt“ und „BienenBrückenBauen“ mit mehreren Wettbewerbsteilnehmer in Verbindung stehen. Bei diesen nachhaltigen Mitmachprojekten werden Artenschutz, Umweltbildung und bürgeschaftliches Engagement auf ideale Weise miteinander verknüpft.