LV Sachsen Aktuell

Das „E“ wie Emil Eichelhäher

in Kinder & Mehr

Eine Kindergeschichte zum Vorlesen

APRIL 2024

Das „E“ wie Emil Eichelhäher

Emil ist ein wunderschöner Eichelhäher-Mann. Man erkennt ihn sofort, wenn er mal wieder auf Erkundungsflug ist, an seinem tollen Gefieder. Seine Federn sind rötlich braun, und an seinen schwarz-weißen Flügeln hat er ganz auffällig blau-schwarz gebänderte und schillernde Federn.

Emil verspürt gerade wieder großen Hunger und hält Ausschau nach etwas Essbarem. Im Winter ernährt er sich hauptsächlich von Eicheln, deswegen heißt er ja auch Emil, der Eichelhäher. Er mag auch ganz gern Bucheckern und verschiedene andere Nüsse, die sammelt er im Herbst als Wintervorrat und versteckt sie dann in der Erde. Aber jetzt im Frühjahr bekommt er Appetit auf etwas Köstlicheres. Emil schaut, ob es nicht irgendwo etwas Fleischiges gibt, eventuell eine leckere Spinne, einen knackigen Käfer oder gar eine fette Raupe – das wäre doch lecker!

Emil denkt sich, eine Runde drehe ich noch, da sieht er doch am Boden unten neben der rostroten Gartenlaube eine tote Maus liegen. Vor lauter Begeisterung auf den fetten Happen macht er laut „krrschä, krrschä“ und fliegt hinab. Denn er frisst auch gerne Aas. Den Gärtner freut‘s, denn Ordnung muss sein!

Aber da, wo tote Tiere sind, gibt es leider auch Parasiten, das mag Emil gar nicht. Schließlich muss er gesund und kräftig sein. Emil möchte nämlich nächste Woche auf Brautschau gehen, er will eine Familie gründen.

Kindergeschichte E wie Eichelhäher – Sachsens Kinderseite
Kindergeschichte E wie Eichelhäher – Sachsens Kinderseite
Grafiken: Karolin Brumm

Emil kennt da einen besonders großartigen Trick. Aber dazu muss er sich erstmal auf den Flug in den Wald machen. Emil ist auf der Suche nach einem Waldameisenhügel. Nach kurzer Ausschau aus dem Wipfel einer alten Fichte hat er auch schon den Hügel der emsigen Waldarbeiter gefunden. Emil fliegt hinab und setzt sich mit ausgestreckten Flügeln direkt obenauf, drückt sich zu Boden und reibt sich hin und her. Es ist verständlich, dass dieses Gebaren von Emil den Ameisen so gar nicht gefällt. Sie wollen ihn so schnell wie möglich loswerden und greifen zu ihrer schärfsten Waffe. Sie verspritzen ihre Ameisensäure direkt in Emils Gefieder, das vertreibt die Parasiten zwischen seinen Federn. Nachdem sich Emil gut eingeemst hat, so nennt man dieses Verfahren, bedankt er sich bei den wütenden Ameisen und fliegt mit lautem „krrschä, krrschä“ davon.

Jetzt ist Emil bereit dazu, sich eine liebe Eichelhäher-Frau zu suchen …

Karolin Brumm
Aktuelle Verbandsnachrichten
Sie möchten keine Nachrichten aus dem sächsischen Kleingartenwesen mehr verpassen?