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Das „A“ wie Anton Amselmann

in Kinder & Mehr

Eine Kindergeschichte zum Vorlesen

APRIL 2023

Das „A“ wie Anton Amselmann

Der Wind weht eisig über die einsame Kleingartenanlage, Schneeflöckchen tanzen dazu und die Beete liegen brach. In einem knochigen blattlosen Apfelbaum sitzt der stolze Anton Amselmann. Unter dem Baum liegen noch ein paar vergessene Winteräpfel, manchmal springt Anton hinab und pickt an den schrumpeligen verrottenden Äpfeln. Die Zeiten sind hart – Insekten findet Anton nur sehr spärlich um diese Jahreszeit, und ihm ist bitterkalt.

Einmal wöchentlich kommt der nette Kleingärtner vom Nachbargarten. Er hat ein Futterhäuschen aufgestellt auf der Terrasse vor seiner kleinen Laube. Wenn Anton schnell genug ist, schafft er es im Gedränge all der anderen hungrigen Vögel, ein paar Haferflöckchen zu ergattern. Die sind lecker und geben Kraft, Anton muss die harte Winterzeit überstehen, denn bald kommt der Frühling und Anton möchte unbedingt mit einer netten Amseldame eine Familie gründen.

Amselmann - Sachsens Kinderseite
Amselmann - Sachsens Kinderseite
Grafiken: Karolin Brumm

Er hat sich schon ein schönes versteckt liegendes Eckchen hinter der Laube des netten Nachbarn ausgesucht, um dann ein kuscheliges Nest für seine Kinder zu bauen. Hoffentlich ist es hoch genug, denn ab und zu kommt die garstige Katze vom Gärtner aus Parzelle Nummer 12. Der füttert sie regelmäßig – und trotzdem muss man sich vor ihr in Acht nehmen.

Antons Revier hier in der Anlage ist recht groß, und deswegen versucht der Amselherr aus der Kleingartenanlage genau gegenüber, Anton zu vertreiben. Und wahrscheinlich gibt es dort niemanden, der so nett ist und Vogelfutter vorbeibringt, aber so einfach lässt sich Anton nicht verdrängen!

Anton kämpft mit aller Kraft , schlägt seine starken Krallen in das Gefi eder seines Gegners, sein schöner orangegelber Schnabel hackt erbittert zu – und dann hat Anton den Kampf gewonnen. Der Angreifer verdrückt sich zeternd, eine glänzend schwarze Schwanzfeder geht im Wind kreiselnd zu Boden.

Es ist geschafft , das Revier ist gesichert – zumindest vorerst, denn Angreifer gibt es leider immer mal wieder. Aber jetzt genießt Anton seinen Sieg – er sitzt auf dem höchsten Ast im Apfelbaum und singt sein Siegeslied. Die Zweige des Baumes wippen zustimmend, und von ganz weit her hört Anton das zauberhaft e Stimmchen einer einsamen Amseldame.

Anton Amselmann hat ein gutes Gefühl in sich und ist frohgelaunt – er weiß, dass es für ihn ein gutes Jahr werden wird …

Karolin Brumm
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