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30 neue Fachberater haben ihre Ausbildung in Pillnitz erfolgreich beendet

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Vom Tag des Gartenfachberaters 2022 in Plauen/Vogtland

3 Min. Lesedauer

Von Gerd Steffen, Geschäftsführer RVK

Im Jahr 2022 feierte die Stadt Plauen das 900-jährige Stadtjubiläum. Unser in Plauen ansässiger Mitgliedsverband, der Regionalverband Vogtländischer Kleingärtner, hatte im Februar 2022 den Antrag gestellt, den diesjährigen Fachberatertag des LSK und die Übergabe der Fachberater-Zertifikate im Rahmen der städtischen Feierlichkeiten durchzuführen. Dem ist das Präsidium des LSK gefolgt und hat zum jährlichen Fachberatertag am 10. September 2022 in das Konventsgebäude am Komturhof der Stadt Plauen eingeladen.

6. Auflage vom „SpitzenGenuss“

Das Konventsgebäude in Plauen gehört zu den bedeutendsten mit dem Wirken des Deutschen Ordens verbundenen Denkmalskomplexen im Freistaat Sachsen. Es ist das einzige erhaltene Gebäude des Ordens in Mitteldeutschland und sollte für die Teilnehmer noch weitere Überraschungen bereithalten. Im Rahmen des 900-jährigen Stadtjubiläums boten Händler, Kleingärtner, Musiker und weitere Akteure ein großartiges und abwechslungsreiches Programm.

Bürgermeisterin Kerstin Wolf, Schirmherrin von „SpitzenGenuss“, eröffnete die SpitzenGenuss-Tage feierlich am Vortag. Dieser „SpitzenGenuss“ stand in diesem Jahr bereits zum 6. Mal für die Themen Regionalität, Nachhaltigkeit und Gesundheit – ein Gemeinschaftsprojekt zwischen der Stadt Plauen, dem Dachverband Stadtmarketing Plauen sowie dem Regionalverband Vogtländischer Kleingärtner.

OB stellte finanzielle Förderung des Kleingartenwesens in Aussicht

Der Geschäftsführer des gastgebenden Verbandes Gerd Steffen begrüßte die angereisten Gartenfreunde aus Sachsen und Thüringen – eingerahmt in die jährliche Blumen-, Obst- und Gemüseausstellung – auf das herzlichste und stellte seinen Regionalverband vor. Natürlich ließ es sich der Hausherr, Heinrich von Plauen, nicht nehmen, ein Grußwort an die Anwesenden zu richten. Im Anschluss begrüßte Plauens Oberbürgermeister Steffen Zenner gemeinsam mit der Spitzenprinzessin der Stadt Plauen, Maxi Schulz, die Gäste.

In seinem Grußwort bedankte sich das Stadtoberhaupt beim LSK für die Ausrichtung des Fachberatertages in Plauen anlässlich des Stadtjubiläums. Dabei verwies er, wie sehr die Stadt Plauen mit ihren 130 Kleingartenanlagen verbunden ist und auf das „KleingartenKonzept 2035“ der Stadt als Teilfachkonzept des integrierten Stadtentwicklungskonzeptes 2033. Dabei stellte er in Aussicht, die Kleingärtnervereine in den nächsten Jahren auch fi nanziell weiter zu stärken und das Kleingarten Konzept fortzuschreiben.

An die Absolventen des 150-Stunden-Lehrgangs richtete der OB seine Wertschätzung für die außerordentliche ehrenamtliche Tätigkeit und Verwendung der eigenen Freizeit, um diesen Abschluss zu erzielen. Den Teilnehmern und Organisatoren wünschte er ein gutes Gelingen des Fachberatertages.

Im Beisein von LSK-Präsidiumsmitglied Gerd Steffen und Plauens Spitzenprinzessin Maxi Schulz stellte Plauens Oberbürgermeister Steffen Zenner für das Kleingartenwesen in der Spitzenstadt eine finanzielle Förderung in Aussicht. Foto: LSK

Plauener Stadtgeschichte wurde in Theorie und Praxis vermittelt

Nach diesem Auft akt übernahmen LSK-Präsident Tommy Brumm und Landesgartenfachberater Jörg Krüger den weiteren Ablauf. Die angereisten Gartenfreunde nahmen in zwei Gruppen an einer theoretischen Weiterbildung zur Plauener Stadtgeschichte im Konventsgebäude teil. Im praktischen Teil konnte bei einer Führung im Luft schutzmuseum Meyerhof die Stadtgeschichte Plauens unter Tage kennengelernt werden. Drei der ehemaligen Keller der Wohn- und Geschäftsgebäude an der Syrastraße wurden in den 1940er-Jahren als städtische Luftschutzkeller ausgebaut und genutzt. Während der 14 Bombenangriffe, die Plauen in den Jahren 1944/45 zu drei Vierteln zerstört hatten, dienten sie den Menschen als Zufluchtsort.

Bei einer kurzen Einführung wurden die frisch ausgebildeten Fachberater auf die Besichtigung des Luftschutzmuseums Meyerhof eingestimmt, wo sie unter Tage einen ganz besonderen Abschnitt der Stadtgeschichte Plauens kennenlernen konnten. Foto: LSK

Neue Ideen zum Anbau von Gemüse und von Wildobstsorten

Den Schwerpunkt der Weiterbildung für die Fachberater bildeten Ideen zum Gemüseanbau und der Anbau sowie die Verarbeitung von Wildobst. Über Ideen zum Gemüseanbau referierte Gartenfreundin Petra Schneider vom Kreisverband der Gartenfreunde Meißen.

Der Gärtner pflanzt und sät Gemüse in vielfältiger Form – doch was, wenn das Wetter nicht mitspielt. Zahlreiche Tipps für den Gemüseanbau im zeitigen Frühjahr, Gemüse im Herbst, den Überwinteranbau, aber auch für die Pflege im Urlaub wurden gegeben. Lichtverhältnisse, Temperatur, das Mulchen tief wurzelnder Kulturen, das Gießen und Bewässern sowie das Schattieren für Sträucher zur Vermeidung von UV-Schäden standen im Mittelpunkt des Vortrages.

Im zweiten Vortrag beschäftigte sich Gartenfreund Thomas Gruß vom Verband der Gartenfreunde Riesa mit dem Thema Anbau und der Verarbeitung von Wildobst in unseren Kleingärten. Dabei gab der Referent einen Einblick, was Wildobst ist und welche Sorten bereits seit Jahrhunderten kultiviert werden und auch für unsere Kleingärten geeignet sind. Anpflanzung, Herkunft , Ertrag und Verarbeitung standen dabei im Mittelpunkt. Viele dieser Anpflanzungen gehören bereits in das Erscheinungsbild unserer Kleingärten. Stellvertretend darf hier die Aronia-Apfelbeere benannt werden.

Abschließend führte Landesgartenfachberater Jörg Krüger aus, dass viele Sorten nicht mehr zwangsläufig nur als Wildobst einzuordnen seien. Ein Blick in die Rahmenkleingartenordnung des LSK verdeutlicht, dass das Pflanzen von Obst- und Wildobstgehölzen auf Gemeinschaftsflächen ausdrücklich erwünscht ist und dafür bestimmte Sorten empfohlen werden.

Zertifikate aus „adeligen Händen“

Ein besonderer Höhepunkt der Veranstaltung war natürlich die Übergabe der Zertifikate an die Teilnehmer des 150-Stunden-Lehrgangs aus Sachsen und Thüringen. Dazu waren neben der bereits erwähnten Plauener Spitzenprinzessin Maxi Schulz weitere mitteldeutsche Hoheiten aus Sachsen, Thüringen und Hessen angereist, so die Sächsische Schlossprinzessin Jeanette Breitsprecher und ihre Hofdame, die Königin der Städtepartnerschaft Netzschkau/Rohrbach v.d.H. Tina Hösel, die Königin der Texte Charlene Wolff und die 49. Dornburger Rosenkönigin Ronja Edelhof mit ihrer kleinen Schwester Resi sowie Kirschenkönigin Stina I. und ihre Thronfolgerin Michelle.

In Anwesenheit mehrerer Königinnen und Prinzessinnen erhielten insgesamt 30 Absolventen des 150-Stunden-Lehrgangs aus Sachsen und Thüringen beim „Tag des Fachberaters“ 2022 in Plauen ihre Zertifikate. Foto: Reymann

Aus ihren „adligen“ Händen erhielten die 30 neuen Gartenfachberater aus Sachsen und Thüringen, die Landesgartenfachberater Jörg Krüger in mehreren kleinen Gruppen auf die Bühne des Konventsgebäudes gebeten hatte, das heiß begehrte Zertifikat als Lohn für ihre Mühen. Als „Zugabe“ gab es für jeden erfolgreichen Absolventen das LSK-Handbuch für den Gartenfachberater (Buchtipp!), einen Pflanzenschutz-Ratgeber sowie einen Blumengruß. Natürlich gratulierten auch der LSK-Präsident Tommy Brumm und Landesgartenfachberater Jörg Krüger den neu ausgebildeten Fachberatern.

Es bleibt einzuschätzen, dass wieder hochmotivierte Fachberater den Lehrgang abgeschlossen haben und nunmehr die Fachberatergruppen der jeweiligen Verbände verstärken. Anspruch eines jeden Fachberaters sollte es künftig sein, das erworbene Grundwissen anzuwenden, es an die Gartenfreunde im eigenen Verein und Verband weiterzugeben sowie sich kontinuierlich weiterzubilden. Nur so können wir als Landesverband den hohen Qualitätsstandards der Fachberatung gerecht werden.

Der Regionalverband Vogtländischer Kleingärtner bedankte sich abschließend beim LSK-Präsidium, den Fachberatertag 2022 in Plauen ausrichten zu dürfen und hofft, dass es allen Teilnehmern in unserer Stadt gut gefallen hat.

Gartenfreund - Sachsen aktuell
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