LV Sachsen Aktuell

28. Verbandstag des Kleingartenbundes Weißeritzkreis

in Verbände & Vereine

Kleingartenbund Weißeritzkreis e.V.

Größerer Zuspruch nach Umzug in die neue Geschäftsstelle

Seit über einem Jahr verfügt der Kleingartenbund Weißeritz über eine neue Geschäftsstelle, der Umzug stellte im zurückliegenden Gartenjahr 2023 für die hauptamtlichen Mitarbeiter und den ehrenamtlichen Vorstand eine besondere Herausforderung dar. Neben dem laufenden Geschäftsbetrieb wurden das gesamte Mobiliar und sämtliche Unterlagen in die von den Gartenfreunden selbst renovierten Räume am Sachsenplatz gebracht. „Der Umzug hat sich vollends gelohnt, denn seitdem verzeichnen wir ansteigende Besucherzahlen, was auf die bessere Sichtbarkeit und Erreichbarkeit zurückzuführen ist“, erklärte Vorsitzender Jürgen Kluge am 10. Februar 2024 auf dem 28. Verbandstag des Kleingartenbundes Weißeritzkreis im Stadtkulturhaus Freital. „Seitdem wurden die neuen Räumlichkeiten sowohl für Vorstandssitzungen und Schulungen als auch für Mitgliederversammlungen von Vereinen, für Beratungen von KGV-Vorständen und für Gartenübergaben genutzt. Unsere Geschäftsstelle wird somit mehr und mehr zu einem Mittelpunkt des Verbandslebens.“

Doch auch der alltägliche Geschäftsbetrieb musste neben dieser Mehrbelastung des Umzugs abgesichert werden. Dazu gehörten im Vorjahr unter anderem 35 Gartenbegehungen, die Ausbildung und kontinuierliche Schulung von Fachberatern und Wertermittlern sowie acht „Fachberatungen vor Ort“ und der „Tag des offenen Fachberatergartens“ mit überwältigender Resonanz. Im Gartenjahr 2024 lädt Kreisfachberaterin Heike Keller am 7. Juli von 13 bis 16 Uhr in ihre Parzelle im KGV „Glück auf!“ Kesselsdorf erneut zu diesem anregenden Erfahrungsaustausch ein. Die „Fachberatung vor Ort“ findet im Gartenjahr 2024 in den KGV „Gerbersteig“, „Steigerturm“ und „Neue Zeit“ Dippoldiswalde, „Zu den Schweinsdorfer Alpen“ Freital sowie „Löbtauer Straße“ und „Am Bahndamm“ Wilsdruff statt.

Zu den wichtigsten Aufgaben des Verbandes gehört der Austausch und die Kontaktpflege mit den Verwaltungen der Städte und Gemeinden im Verbandsgebiet. Dabei ist die ständige Überarbeitung und Erneuerung veralteter Zwischenpachtverträge mit den Grundstückseigentümern ein über Jahre andauernder Prozess. Im vergangenen Jahr konnten sämtliche Pachtverträge mit der Stadt Kreischa sowie mehrere Verträge mit Privateigentümern erneuert werden. Diese neuen Pachtverträge schaffen absolute Sicherheit in Sachen Rechtsnachfolge. Derzeit werden die Pachtverträge mit der Stadt Dippoldiswalde aktualisiert.

Nicht minder wichtig ist die Einhaltung der kleingärtnerischen Nutzung auf mindestens einem Drittel des Pachtlandes und die Beseitigung von Unzulänglichkeiten spätestens beim Pächterwechsel. Hauptprobleme sind neben der Größe der Anbaufläche auch die Wald- und Parkbäume sowie zusätzlich errichtete Baukörper und in so manchem Verein sogar über die Jahre vermüllte Parzellen. Die Wertermittler des Verbandes haben alle Hände voll zu tun, um bei den Wertermittlungen bei Pächterwechsel die vertragsgemäße Herstellung des Kleingartens durch Rückbau und Rekultivierung zu verlangen und damit den Vereinsvorstand bei der Bereinigung der Parzellen zu unterstützen. Die Nachfrage nach Kleingärten im Umfeld der Landeshauptstadt Dresden ist steigend, sodass der Leerstand mit nur 2,5 Prozent kaum nennenswert ist und die ordnungsgemäße Nutzung des Pachtlandes durchgesetzt werden kann.

(1) Freitals Oberbürgermeister Uwe Rumberg lobte in seinem Grußwort den Fleiß der Gartenfreunde und die Bedeutung ihrer grünen Oasen für die Kommune. (2) LSK-Präsident Tommy Brumm ging auf aktuelle Entwicklungen im Landesverband Sachsen ein. Fotos: Kleingartenbund Weißeritzkreis

Größere Sorge bereiten indes jene Vereine, in denen sich kaum noch Gartenfreunde für die Mitarbeit im Vorstand bereitfinden. Bis auf wenige Ausnahmen ist es nach intensiven Gesprächen bislang jedoch zumeist gelungen, die erforderlichen Funktionen zu besetzen und damit die Existenz des jeweiligen KGV als Zwischenpächter zu sichern.

Für den „Fall der Fälle“ wurde den insgesamt 121 stimmberechtigten Teilnehmern des Verbandstages eine Satzungsänderung vorgeschlagen. Dazu erläuterte Vertragsrechtsanwalt Thorsten Hebbering, dass sich ein Verein auflösen muss, wenn sich kein Vorstand mehr findet. Dann kann sich die Gartengemeinschaft als „Sparte“ (ohne e.V.) in die Direktverwaltung des Kleingartenbundes Weißeritzkreis begeben. Somit können die Kleingärten erhalten bleiben, jedoch wird es mit dieser Direktverwaltung – neben anderen Nachteilen – für die Pächter teurer. Derzeit befindet sich lediglich eine Kleingartenanlage in Direktverwaltung, die Kosten pro Parzelle liegen einmalig für die Einrichtung bei 250 Euro sowie weiterführend bei monatlich 10 Euro pro Parzelle.

Der Neufassung der Satzung wurde ebenso mit übergroßer Mehrheit zugestimmt wie den Anträgen des Verbandsvorstandes zur Bestätigung des Geschäftsberichtes, des Finanzberichtes des Schatzmeisters und des Berichtes der Buchprüfer. Schließlich wurden der Vorstand und die Buchprüfer für das Geschäftsjahr 2023 entlastet.

In seinem Grußwort zeigte sich Freitals Oberbürgermeister Uwe Rumberg begeistert von den zahlreichen KGV im Verbandsgebiet, allein in „seiner“ Stadt gibt es rund 3000 Parzellen. Er lobte die Anstrengungen und Leistungen der Gartenfreunde als Beitrag zur Bereicherung der Stadtgemeinschaft sowie zur Erholung, Freizeitgestaltung und Kommunikation der Menschen. „Die Kleingärten sind ein wichtiges Element für ein gesundes Stadtklima und liefern selbst angebautes Obst und Gemüse für den Eigenverbrauch“, unterstrich der Kommunalpolitiker. Er versicherte den Erhalt der vorhandenen Kleingartenanlagen, die dazu auch im Flächennutzungsplan der Stadt als Dauerkleingärten festgeschrieben worden sind.

In den Podiumsgesprächen mit weiteren Gästen verwies LSK-Präsident Tommy Brumm auf aktuelle Probleme und Entwicklungen im Landesverband der Kleingärtner. Geschäftsführer Raimund Otteni vom Zweckverband Abfallwirtschaft Oberes Elbtal informierte über die Entsorgung von Grünabfall und Sperrmüll. Jens Eybing vom Humuswerk Freital (Fa. Reterra Ost GmbH & Co. KG), das jährlich bis zu 13.000 Tonnen Biomasse verarbeitet, erläuterte die Abläufe und Prozesse von der abgelieferten Biotonne/Grünschnitt, bis zum fertigen Humus. Hauptabnehmer sind die Landwirtschaft und der GaLa-Bau, jedoch können auch Gartenfreunde die 100-l-Säcke für je 1,50 Euro erwerben. Kleingärtnervereine können auch Sammelbestellungen auslösen. Jedoch kann die Firma eine Anlieferung mit einem Lkw nicht anbieten.

ps
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