Landeskleingartenbeirat Sachsen nimmt konkrete Formen an
Austausch mit CDU treibt Prozess voran
Ein Kleingartenbeirat auf Landesebene nimmt in Sachsen langsam Gestalt an. Nachdem sich der Landesverband Sachsen der Kleingärtner bereits im März und Juli mit Vertreterinnen und Vertretern der sächsischen CDU-Fraktion beraten hatte, konnte der Landeskleingartenbeirat am Montag, dem 15. Dezember 2025, weiter präzisiert und auf den finalen Weg gebracht werden.
LSK trifft sich mit Rick Ulbricht und Vertretern der CDU-Fraktion
Damit die Belange der sächsischen Kleingärtnerinnen und Kleingärtner auch in der Landespolitik weiter eine Rolle spielen, ist der Landesverband seit Monaten in Kontakt mit der sächsischen CDU-Fraktion. Erste Gespräche mit dem Umweltpolitischen Sprecher Rick Ulbricht gab es bereits im März 2025. Auf der Sommertour Anfang Juli machten die Vertreterinnen und Vertreter des Arbeitskreises „Umwelt und Landwirtschaft“ im Kleingartenverein „Pomologischer Garten“ e.V. in Görlitz halt und traten in den Dialog mit den Kleingärtnerinnen und Kleingärtnern. Der Vorschlag von LSK-Präsident Tommy Brumm, einen Kleingartenbeirat auf Landesebene zu gründen, nahm so nach und nach Gestalt an.
Am Montag, dem 15. Dezember 2025, luden Fraktionsvorsitzender Christian Hartmann, Rick Ulbricht und Andreas Heinz, Vorsitzender des Arbeitskreises „Umwelt und Landwirtschaft“, die Vertreterinnen und Vertreter des LSK sowie der 34 Mitgliedsverbände und regionalen Kleingartenbeiräte zum Stammtisch in den Landtag in Dresden ein. Unter dem Thema „Kleingärten in Sachsen“ stellte Tommy Brumm den Politikern das sächsische Kleingartenwesen vor und betonte den Wert der Vereine und Anlagen für das Stadtklima sowie den Artenschutz und die Artenvielfalt. Dabei kam auch die aktuelle Leerstandsproblematik zur Sprache, die vor allem die ländlichen Regionen trifft. Viele Vereine und Verbände sind mit dem Rückbau der Parzellen finanziell stark beansprucht und zum Teil auch überfordert.
CDU-Politiker und Kleingärtnernde im Gespräch
Diese und andere Themen, die das sächsische Kleingartenwesen und dessen Erhalt beeinflussen, sollen durch den Landeskleingartenbeirat in die Landespolitik getragen werden. So war den Politikern zum Beispiel kaum bekannt, dass die GEMA für viele Vereine eine Hürde darstellt. Für Vereinsfeste und andere Veranstaltungen müssen zum Teil hohe Abgaben bezahlt werden. Geld, das den Vereinen oft fehlt. Infolgedessen finden immer weniger Feste statt und das Vereinsleben wird kleiner, somit auch die Ausstrahlung der Kleingartenvereine auf ihr Umfeld. Im Gespräch äußerten die Kleingärtnernden den Vorschlag, ein ähnliches Modell wie andere Bundesländer zu etablieren. Dort sind ein oder zwei Feste pro Jahr GEMA-frei und die Erfahrung zeigt, dass die Vereine wieder sorgenfreie Feste feiern können.
Ein weiteres Thema, dass den Kleingärtnerinnen und Kleingärtnern am Herzen lag, war die Würdigung des Ehrenamtes. Die meisten Vorstände der Vereine sind im Ehrenamt tätig, erfahren dafür aber kaum eine Würdigung. Das und die zunehmende Bürokratie bei der Verwaltung der Kleingartenanlagen machen es immer schwerer, Menschen zu finden, die das Amt als Vorsitzende übernehmen möchten. Hier wünschen sich die Kleingärtnernden vor allem einen Abbau der Bürokratie und eine Vereinfachung der Vorgänge, sodass Interessierte im Ehrenamt nicht über Gebühr belastet werden. Zudem sollte man über eine Förderung der Geschäftsstellen nachdenken, damit auch die Regionalverbände eine Erleichterung bei der Verwaltung von zum Teil mehr als 200 Vereinen erfahren. Angesprochen wurde auch die oft schwierige Kommunikation mit Kommunen und Gemeinden.
Stammtisch mit viel Kleingartenwissen
Der Stammtisch führte zu anregenden Diskussionen rund um das Kleingartenwesen und hatte einige Neuigkeiten für die Politiker im Gepäck. Diese erfuhren aus erster Hand, wo sich die Kleingärtnerinnen und Kleingärtner mehr Unterstützung durch die Landespolitik wünschen. Fraktionsvorsitzender Christian Hartmann stellte so fest, dass eine bessere Verzahnung und Bündelung von Ressourcen und Kompetenzen notwendig ist, um das sächsische Kleingartenwesen aktiv zu unterstützen. Man müsse Ideen, Impulse und Verantwortung kanalisieren. Ein Kleingartenbeirat auf Landesebene seit deshalb nicht nur eine gute Idee, sondern auch dringend notwendig.
Am Ende des Stammtisches war klar, dass die Gründung des Beirats beschlossene Sache ist. Nun müssen nur noch die Details geklärt werden. Zum Beispiel, wer im Beirat Mitglied sein wird. Tommy Brumm und der LSK haben hier bereits einige Vorschläge unterbreitet. Rick Ulbricht bedankte sich bei allen Teilnehmenden für die anregenden Gespräche und fasste zusammen, was er und seine Fraktion aus dem Gespräch mitnehmen und welche Punkte noch geklärt werden müssen, um die Kleingärtnerinnen und Kleingärtner in Sachsen zu unterstützen. Auch Andreas Heinz sprach seinen Dank aus und sicherte zu, in Zukunft eng mit dem sächsischen Kleingartenwesen zusammenarbeiten zu wollen.









