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LSK-Gesamtvorstand in Kamenz

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Einige Eindrücke von der Beratung des LSK-Gesamtvorstandes in Kamenz:

Veränderung ist weiter das einzig Verlässliche

Die sich verändernden gesellschaftlichen Rahmenbedingungen machen um das Kleingartenwesen, das (leider) keine Insel der Glückseligkeit ist, keinen Bogen. Diese „Weisheit“ erleben vor allem die Gartenfreunde im Osten Deutschlands seit über drei Jahrzehnten in ihren KGA, doch scheint die Dynamik dieser Entwicklung offensichtlich noch zuzunehmen. Diesen Eindruck konnten zumindest die 38 stimmberechtigten Mitglieder sowie die Gäste der Beratung des LSKGesamtvorstandes am 18. November 2023 in Kamenz schon beim Blick auf die Tagesordnung bekommen.

„Das einzige Stabile ist der Wandel“, weiß der Volksmund – doch in der Hutberg Gaststätte ging es zunächst ein wenig beschaulich und dann sehr nachdenklich zu: Die Vorsitzende des seit 26 Jahren bestehenden Kamenzer Hutberg-Fördervereins Heidrun Pallmann stellte den Gartenfreunden die Entstehungsgeschichte der Parkanlage auf dem Hutberg seit dem 19. Jahrhundert und die Bemühungen der rund 30 Vereinsmitglieder vor, die vorhandenen Anpflanzungen zu pflegen und zu erhalten. Zu Beginn ihrer Beratung erhoben sich die Anwesenden von ihren Plätzen, um mit einer Schweigeminute des verstorbenen LSK-Ehrenmitglieds und vormaligen LSK-Vizepräsidenten Joachim Mosch zu gedenken.

Neuerungen in vielen Bereichen

Sowohl die Ergänzungen von Präsident Tommy Brumm zum schriftlich vorliegenden Tätigkeitsbericht des LSK-Präsidiums als auch die sich anschließende Diskussion zeigten, dass sich das organisierte sächsische Kleingartenwesen in einem permanenten Wandel befindet – kaum weniger tiefgreifend als zu Wende-Zeiten vor über drei Jahrzehnten. „Dafür haben wir im zurückliegenden halben Jahr viele Weichen gestellt, damit sich das Kleingartenwesen weiterentwickeln kann und die ehrenamtlichen Vorstände von überbordender Bürokratie und Verwaltungsarbeit entlastet werden“, unterstrich Tommy Brumm, „denn es muss für die Gartenfreunde von Vorteil sein, über ihren Regionalverband Mitglied im Dienstleister LSK zu sein.“

(1) LSK-Präsident Brumm will 2024 die Beratungen mit den Mitgliedsverbänden intensivieren und deren Mitarbeitern verstärkt Weiterbildungsangebote unterbreiten. (2) LSK-Präsidiumsmitglied Bianka Gothe trug ihre Erfahrungen bei der Nutzung der künftigen Verwaltungssoftware von 20Media vor. (3) Redaktionsmitglied Carmen Kraneis stellte erste Überlegungen zur Herausgabe einer digitalen Verbandszeitschrift vor. (4) LSK-Vizepräsident Jürgen Kluge leitete die Beratung des LSK-Gesamtvorstandes in Kamenz souverän. Fotos: ps

Neue Software mit Erleichterungen

Bereits seit 2022 wird die Einführung einer vereinfachten KGV-Software vorbereitet. Da das bisherige Programm nicht an die aktuellen Erfordernisse angepasst werden kann, testete eine zeitweilige Arbeitsgruppe aus Anwendern verschiedener Verbandsebenen vergleichbare Soft ware, um so eine objektive Beurteilung zu ermöglichen. „Unter dem Strich empfehlen wir den Abschluss eines Rahmenvertrages mit der Firma 20Media, weil deren Software unseren Anforderungen entspricht, einfach, beherrschbar, vernetzbar und selbsterklärend zu sein und die Mitarbeiter der Geschäftsstellen von Verwaltungsarbeit entlastet“, erklärte LSK-Präsidiumsmitglied und Testerin Bianka Gothe.

„Zudem beinhaltet der Rahmenvertrag das kostenlose Einpflegen bereits vorhandener Daten, den erforderlichen Support und Online- bzw. Präsenzschulungen zu bezahlbaren Konditionen.“ Der LSK bietet seinen Mitgliedsverbänden lediglich einen Rahmenvertrag an, betonte Tommy Brumm. „Die Teilnahme wäre auch mit Blick auf den Datenaustausch untereinander zwar wünschenswert, ist aber auf jeden Fall freiwillig.“

Neue Säule für die Rechtsvertretung

Ähnlich verhält es sich mit der künftigen rechtlichen Vertretung des Kleingartenwesens, für die das LSK-Präsidium die Bildung eines „Netzwerkes Rechtsvertretung“ vorschlägt. Der steigenden Zahl der Rechtsstreitigkeiten und massiven Angriffen von Grundstücksbesitzern auf Gartenland, die von der Rechtsschutzversicherung nicht abgedeckt werden, stehen überlastete Anwaltskanzleien mit langen Wartezeiten gegenüber, von denen einige mittelfristig ihre Tätigkeit aus Altersgründen beenden werden.

„Dies würde in absehbarer Zeit den Zusammenbruch einer soliden Rechtsvertretung für das Kleingartenwesen bedeuten“, blickte Tommy Brumm voraus und hob hervor: Eine mögliche Lösung liegt im „Wir“! Er schlug vor, künftig 1 Euro je aktiven Gartenpächter und -jahr für eine rechtliche Vertretung einzuzahlen. Somit wäre es möglich, beim LSK einen Vertragsanwalt einzustellen bzw. eine Kanzlei fest zu binden und zusätzlich eine Fachkraft zur Koordinierung der Rechtsfälle einzustellen, um so eine Struktur von Vertragsanwälten flächendeckend für ganz Sachsen aufzubauen. Damit könnten Rechtsfälle auch außerhalb der Absicherung der Rechtsschutzversicherung für die Mitgliedsverbände kostenneutral vertreten werden.

(1) Die Mitglieder des LSK-Gesamtvorstandes trafen sich zu ihrer Herbstberatung 2023 in der Hutberg-Gaststätte in Kamenz. (2) Die Vertreter der Mitgliedsverbände stimmten den vom LSK Präsidium eingebrachten Beschlussvorlagen mit großer Mehrheit zu. Fotos: ps

Verbandszeitschrift ab 2025 digital

Ausführlich wurde über die Verbandszeitschrift des LSK diskutiert, deren Herausgabe bereits seit Jahrzehnten ein Zuschussgeschäft im ideellen Bereich darstellt. Im September hatte der Redaktionsausschuss in einer Klausurtagung über die Entwicklung einer zukünftigen Online-Ausgabe diskutiert, deren Ergebnisse Redaktionsmitglied Carmen Kraneis vorstellte. Solch eine digitale Ausgabe könnte ohne zusätzliche Mehrkosten 2024 entwickelt werden und ab 2025 erscheinen, um dann einen breiteren Leserkreis als bisher zu erreichen.

Mit 34 Ja-Stimmen bestätigten die Gartenfreunde die vom Präsidium eingebrachte Beschlussvorlage, den Vertrag mit dem Verlag W. Wächter zur Herausgabe der Verbandszeitschrift „Gartenfreund“ zum 31. Dezember 2024 zu kündigen. Bestätigt wurde zudem der Haushaltsvoranschlag für das Jahr 2024, wobei Schatzmeister Uwe Jakobeit den LSK-Gesamtvorstand aufforderte, im Jahre 2025 über eine Anpassung des Mitgliedsbeitrages ab 2026 zu befinden.

(1) Präsident Tommy Brumm verabschiedete den ehemaligen langjährigen Vorsitzenden und Geschäftsführer des Verbandes Hohenstein-Ernstthal Jochen Thurow (r.) aus dem LSK-Gesamtvorstand. (2) Tommy Brumm bedankte sich beim aus dem Redaktionsausschuss ausgeschiedenen Wilfried Groß für dessen aktive Mitarbeit und über die langjährige Betreuung des beliebten Gartenrätsels. Fotos: ps

ps
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