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Tithonia – die mexikanische „Sonnenblume“

in Gartenfachberatung

Altes Gartenwissen und Gärtnerweisheiten

3 Min. Lesedauer

Von Erik Behrens, Gartenfachberater, Zertifizierter Pflanzendoktor

Tithonien (tithonia rotundifolia) gehören zur Familie der Korbblütler und stammen aus Mittel- und Südamerika. Mehr als zehn Arten stammen allein aus Mexiko. Wegen ihrer Ähnlichkeit mit den Sonnenblumen wurden sie früher zu dieser Pflanzenart gezählt. Immerhin werden sie unter guten Kulturbedingungen bis zu 1,8 m hoch. Die Blütenköpfchen sind kleiner als bei Sonnenblumen. Seit die Tithonien um 1735 von Mexiko nach England gebracht wurden, traten sie von dort aus ihren Siegeszug nach ganz Europa an.

Große Leuchtkraft der Blüten

Die Pflanzen entwickeln verzweigte Büsche mit rauen Blättern, die in der Regel dreilappig sind. Die Blüten haben ihre Köpfchen auf langen, keulenförmig verdickten Stielen und erreichen einen Durchmesser von bis zu 8 cm. Auffällig ist die besondere Leuchtkraft der Blüten. Die Palette umfasst scharlachrot, feuriges Orange oder leuchtendes Gelb. Tithonien benötigen einen tiefgründigen, lehmig-sandigen, nährstoffreichen Boden mit guter Dränage. Der Standort sollte sonnig und geschützt sein. Bei großer Hitze benötigen sie eine regelmäßige Wasserversorgung und zusätzlichen Dünger. Die Kulturdauer beträgt zwölf bis 15 Wochen. Deshalb müssen sie bereits Ende Februar auf dem Fensterbrett bei 18 bis 20 °C ausgesät werden.

Tithonien sind Lichtkeimer, das Saatgut auf dem Substrat nur leicht andrücken und gleichmäßig feucht halten. Die Keimdauer beträgt 5 bis 7 Tage. Nach dem Erscheinen der Keimblätter ist die Substratfeuchte zu reduzieren und die Temperatur auf 17 bis 18 °C abzusenken. Der optimale pH-Wert für das Substrat und die Weiterkultur im Garten beträgt 5,8 bis 6,5.

Die Tithonien entwickeln verzweigte Büsche mit rauen Blättern und tragen kleinere Blütenköpfchen als die einheimischen Sonnenblumen. Foto: Angelina Ströbel/pixelio.de

Erst ab Mitte Mai ins Freiland

Nach dem Pikieren werden sie in Einzeltöpfe zwischengepflanzt. Ins Freiland kommen Tithonien erst nach Mitte Mai, wenn keine Fröste mehr zu erwarten sind. Temperaturen unter 10 °C über einen kurzen Zeitraum können Blattverfärbungen (rotbraun und gelb) und über einen längeren Blattfall auslösen. Zu beachten ist der Pflanzabstand, der aufgrund der buschigen Wuchsform mindestens 0,5 bis 0,8 m betragen sollte. Die Wildpflanzen erreichen eine Höhe von 1,8 m. Im Handel angebotene Zuchtsorten werden meist nur 1,2 bis 1,5 m hoch. Für eine Kultur im Kübel bitte nur maximal zwei Pflanzen verwenden.

Typische einheimische Sonnenblume im Kleingarten mit einer riesigen Blüte, die Bienen, Hummeln und Co. anlockt. Foto: Annamartha/pixelio.de

Beliebte Schmetterlingsweide im Spätsommer

Tithonien kann man als Schnittblumen verwenden. Außerdem sind sie eine beliebte Schmetterlingsweide, da sie erst spät (Mitte August bis Ende Oktober) blühen. Gegen Krankheiten und Schädlinge sind die Pflanzen unempfindlich, solange sie gut gepflegt sind. Wenn Pflanzen kümmern, sind es meist äußere Einflüsse, wie z.B. mit Nährstoffen unterversorgte Böden und Wassermangel bei anhaltender Trockenheit. Tithonien vertragen keinen Frost, deshalb ist nach einer einzigen Frostnacht im Herbst die Kultur beendet.

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