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Mauerbienen-Nistblöcke helfen den Nützlingen im Kleingarten

in Verbände & Vereine

Stadtverband Chemnitz der Kleingärtner e.V.

Von Wilfried Groß

1 Min. Lesedauer

Der Imkerverein Chemnitz hatte innerhalb der Initiative „Lebenswertes Chemnitz“ im April 2020 eine Aktion mit dem Titel „Die Mauerbienen-Mitmach Aktion“ gestartet. Dabei geht es um Nisthilfen für die Rote Mauerbiene (Insekt des Jahres 2019) und die Gehörnte Mauerbiene. Beide Arten sind echte Wildbienen, die besondere Eigenschaften aufweisen.

Bereits ab niedrigen Temperaturen (4 °C) beginnen sie mit dem Flug auf die Blüten in der unmittelbaren Nähe ihres Nistplatzes. Damit haben sie sogar Vorteile gegenüber den Honigbienen, die oftmals nur auf weit entfernte Blüten, wie z.B. die Rapsblüten, fliegen, während sie die Obstbäume in unmittelbarer Nähe ihres Nistplatzes unbeachtet lassen.

Die Mauerbienen sind tatsächlich Wildbienen, denn sie benötigen keine umfassende Pflege und kein Wissen, wie es bei den Honigbienen erforderlich ist. Sie lassen sich einfach durch einen Nistblock ansiedeln.

Welche Ziele verfolgt nun diese Aktion? Sie will das Wissen über die Wildbienen bei der Bevölkerung und vor allem bei Schülern erhöhen und die Bestäubung in den Kleingärtnervereinen sichern und weiter verbessern, unabhängig vom Vorhandensein von Honigbienen, vom Wetter, von der Temperatur und den Nebentrachten (z.B. Raps). Zudem sollen viele Menschen und vor allem Kleingärtner motiviert werden, um selbst etwas für ein „lebenswertes Chemnitz“ zu tun. Außerdem fungiert diese Aktion als Pilotprojekt für andere Vereine, Gemeinden und Städte, die diese Initiative übernehmen wollen.

Initiator Dirk Liesch stellt den Mauerbienen-Nistblock vor, der in der Tischlerei einer Behinderten-Werkstatt in der Region Chemnitz gefertigt wird. Die Nistblöcke sind 20x20x20 cm groß, werden von einem Spanngurt zusammengehalten und möglichst wettergeschützt, jedoch so sonnig wie möglich, beispielsweise an der Gartenlaube angebracht. Fotos: Groß

Die Initiatoren des Projektes fanden in der Region Chemnitz eine Behinderten Werkstatt mit Tischlerei, die bereit war, zunächst 100 Stück dieser Nistblöcke (etwa 20x20x20 cm groß) zu bauen. Bis zum 20. Dezember waren es schon 215 Stück geworden. Offensichtlich hat sich die gemeinsame Arbeit von den Garten- und Grundstücksbesitzern, den Kleingärtnervereinen, den regionalen Umwelt- und Naturschutzverbänden, den Stadtteilzentren, den Chemnitzer Schulen, der regionalen Benachteiligten-Werkstatt, den regionalen Medien (es stehen eine Menge Informationen im Internet) und den diese Aktion tangierenden Ministerien des Landes Sachsen, Ämtern und Verwaltungen der Stadt Chemnitz gelohnt.

Besonders bienenfreundlich ist beispielsweise der Kleingärtnerverein „Grüner Hang“ in Chemnitz. Dort unterstützen Imker seit vielen Jahren den Verein, zunächst mit Honigbienennistkästen und Anschauungstafeln für die Kinder der benachbarten Schule. Doch nun befinden sich schon drei Mauerbienennistblöcke in der Kleingartenanlage. Diese Nistblöcke sind gut auf dem Gelände verteilt und bekommen viel Sonne.

Sollten sich die Leser für dieses Projekt interessieren, dann können sie sich an den Stadtverband der Kleingärtner Chemnitz (Stichwort: „Mauerbienen“), Augustusburger Str. 189, 09127 Chemnitz, wenden.

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