LV Sachsen Aktuell

Der Kreislauf des Lebens kommt wieder in Schwung

in Artenvielfalt

Zahlreiche Nützlinge im Kleingarten

Wir Gartenfreunde sollten den zahlreichen Nützlingen in unserem Kleingarten ausreichend Lebensraum und Unterschlupf einräumen. In unserer kleinen „Helfergalerie“ sind zu sehen (v.l.): Erdkröten bei der Paarung, Grasfrosch, Laufkäfer und Gartenspitzmaus. Fotos: Brumm

2 Min. Lesedauer

Von Tommy Brumm, Natur- und Gartenzentrum Westsachsen der Schreberjugend

Nicht nur das Pflanzenreich erwacht zu neuem Leben mit den ersten wärmeren Sonnenstrahlen. Für die Spitzmäuse, welche den Winter überlebt haben, bedeutet die warme Sonne wieder mehr Nahrung.

Im Winter ist aufgrund der knappen Nahrung ihr Schädel um 20 % geschrumpft , und auch ihre inneren Organe haben an Volumen verloren. Ihr hoher Stoffwechsel ist im Sommer von großem Vorteil, aber im Winter ist er ein großer Fluch. Viele der Tiere haben zu wenig Nahrung gefunden und sind verendet, und die Überlebenden müssen fressen, um schnell wieder zu Kräften zu kommen.

Aber das Nahrungsangebot wird immer dürftiger, und für größere Insektenfresser wie die Igel ist das ein lebensbedrohendes Problem. Die Spitzmaus hält keinen Winterschlaf und nutzt jede Möglichkeit, um Beute zu machen. Zu dieser Zeit befinden sich die Igel noch im Winterschlaf. Der Winterschlaf der Igel kann bis April, ja sogar bis Mai anhalten. Hierauf sollten die Gärtner Rücksicht nehmen, wenn der Frühjahrsputz im Garten beginnt.

Förderung und Schonung von Nützlingen

Löblich handeln jene Gärtner, die nicht bereits im Herbst jeden Winkel ihrer Parzelle aufgeräumt haben. Alle Ecken mit altem Laub oder Holzhaufen sollten mit äußerster Vorsicht angegriffen werden. Schlafende Igel wirken wie tot, sie sind kalt und starr, und ihr Atem setzt nur alle paar Minuten ein. Sie sind unsere Helfer im Garten und benötigen unsere Hilfe mehr denn je.

Das Schrumpfen der Insektenpopulationen setzt den Igeln zu, besonders wichtige Beute sind Laufkäfer und flugunfähige Insekten sowie deren Larven. Nach ergiebigen Regenfällen sind auch Regenwürmer leicht zu erbeuten, jedoch ist diese Beute nicht sonderlich gehaltvoll.

Aktive und fleißige Gartenhelfer

Weitere Gartenhelfer werden jetzt aktiv und nehmen oft unglaublich lange Wanderungen im Frühjahr in Kauf. Die Erdkröten und Frösche setzen sich dieser gefahrvollen Wanderung aus, um ihre Laichgewässer zu erreichen. Die Winter mit längeren warmen Phasen sind ein großes Problem für diese Tiere, da sie ihre gespeicherte Energie verbrauchen.

Glücklicherweise wurde in den vergangenen Jahrzehnten ihre Bedeutung für das vorhandene Ökosystem erkannt und ihnen die Wanderwege etwas gefahrloser gemacht, indem man sie mit Krötenfangzäunen lenkt. Zumindest ist hierdurch die Gefahr des Straßenverkehrs der Menschen ein wenig gemindert.

Die Erdkröten kehren nach dem Ablaichen wieder in ihre angestammten Reviere zurück. Sie führen ein eher unauffälliges Leben in unseren Gärten, da sie den Tag in ihren Verstecken verbringen und erst in der Dämmerung auf Beutezug gehen. Ihr Nahrungsspektrum ist recht groß, und es gehört die größte Plage unserer Gärten dazu – die Spanische Nacktschnecke!

Wir sollten diesen Gartenhelfern ihre Freiräume lassen und sie als Partner betrachten.

Der Winterschlaf eines Igels kann mitunter bis in den Mai anhalten. Beim Frühjahrsputz sollten die Gartenfreunde unbedingt Rücksicht nehmen, wenn sie die Ecken mit altem Laub oder Holzhaufen aufräumen. Foto: Sabine Geißler/Pixelio

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