LSK Aktuell: Kleingartenwesen-News aus Sachsen

Bergbau und Kleingarten in Sachsen – Kolloquium in Oelsnitz

in LV Sachsen

Kolloquium in der KohleWelt: Der Bergbau in Sachsen und seine Auswirkungen auf das Kleingartenwesen

Obwohl Kleingarten und Bergbau Themen sind, die auf den ersten Blick nicht viel gemeinsam haben, gehören beide in vielen Regionen Sachsen eng zusammen. Diesen Spuren ging das diesjährige Kolloquium der Arbeitsgruppe Geschichte in der KohleWelt in Oelsnitz/Erzgebirge nach. Dort trafen sich Chronisten und geschichtsinteressierte Kleingärtnernde zum gemeinsamen Austausch und dem Teilen von Geschichten rund um den Bergbau und das Kleingartenwesen.

Chronisten und Kleingärtnernde präsentieren ihre Ausarbeitungen zur Verbindung von Bergbau und Kleingartenkultur in Sachsen. Fotos: LSK / AG

Kolloquium in historischer Kulisse in Oelsnitz

Der Bergbau war jahrzehntelang in vielen Teilen Sachsen präsent und hat das Leben der Menschen vor Ort geprägt. Das auch das Kleingartenwesen oft den Stollen und Zechen unterstand, ist ein bislang wenig beachteter Aspekt. Das diesjährige Kolloquium sollte unter dem Motto „Der Bergbau in Sachsen und seine Auswirkungen auf das Kleingartenwesen“ Licht in diesen Teil der Kleingartengeschichte bringen. Dafür trafen sich über 30 Chronisten und geschichtsinteressierte Kleingärtnernde am 22. Oktober 2025 in der KohleWelt im Erzgebirge. Das heutige Bergbaumuseum ist auf dem ehemaligen „Karl-Liebknecht-Schacht“ entstanden, in dem bis Anfang der 1970er-Jahre Steinkohle gefördert wurde.

Die historische Kulisse bot den perfekten Rahmen für die Beiträge und Diskussionen des Kolloquiums. Die Vertreter der Regionalverbände stellten die Bergbau-Geschichte des Kleingartenwesens vor und lieferten zahlreiche Informationen und Hinweise. Zum Beispiel, dass Regionen wie Freiberg bis heute mir Bodenkontaminationen kämpfen, die weit über die gesetzlichen Höchstgrenzen hinausgehen. In Zwickau wiederum war die dortige Großkokerei ein Unterstützer des Kleingartenwesens und stellte Baumaterial und mehr zur Verfügung. Im Raum Leipzig hat der Bergbau wiederum zu einer attraktiven Seenlandschaft geführt, die heute von vielen Menschen besucht wird.

Bergbau und Kleingarten eng verflochten

Andere Vereine, etwa in der Region Zittau, wurden in den 1980er-Jahren mit einem Ablaufdatum gegründet und sollten später dem Braunkohlebergbau weichen. Der kurz nach der Wiedervereinigung beschlossene Abbaustopp rettete die Vereine, die bis heute bestehen und ebenfalls von der später entstandenen Seenlandschaft profitieren. Immer wieder wurde deutlich, dass der Bergbau in Sachsen eng mit dem Kleingartenwesen verflochten ist. Das spiegelt sich bis heute in der Namensgebung der Vereine oder in der Historie der Anlagen wider.

Im Anschluss an die Beiträge und Gespräche führte ein Rundgang durch die Ausstellung der KohleWelt und die originalgetreu nachgebauten Stollen. Mit Humor und Witz wurde über den Bergbau der Region und die Geschichte der Zeche informiert. Die liebevolle gestaltete Ausstellung der KohleWelt begeisterte die Kleingärtnernden und verband so manche Geschichte des Kolloquiums mit Artefakten und Erinnerungen aus dem Bergbau.

Beim Rundgang durch die Ausstellung der KohleWelt erleben die Teilnehmenden Bergbaugeschichte hautnah in originalgetreu nachgebauten Stollen. Fotos: LSK / AG
Museum Steinkohlenbergbau Sachsen
Carmen Kraneis